Factoring – Keine Zahlungsausfälle
Factoring ist eine Finanzierungsform, die durch den Verkauf offener Forderungen an Dritte die Liquidität eines Unternehmens unmittelbar steigert. Durch die Nutzung dieser Finanzierungsform können Unternehmen Liquiditätsengpässe vermeiden, die entstehen, wenn ihre Kunden bei der Begleichung von Forderungen in Verzug geraten oder Zahlungen bewusst hinauszögern. Hierbei generiert das Unternehmen einen Finanzierungsspielraum, der dem eigentlichen Umsatz entspricht und sofort zur Verfügung steht.
Beim Factoring treten Sie einen Teil Ihrer Kundenforderungen an eine Factoring-Gesellschaft ab und bekommen dafür umgehend einen Teil des Rechnungsbetrages ausgezahlt – in der Regel zirka 90 %. Den Restbetrag erhalten Sie, wenn Ihr Kunde an die Factoring Gesellschaft gezahlt hat.
Natürlich ist aber auch dieses Finanzierungsinstrument nicht kostenlos. Vom zu zahlenden Betrag zieht der Factor Zinsen für die Vorausfinanzierung der Forderungen (bankübliche Kreditzinsen) und eine zusätzliche Factoring-Gebühr ab. Diese Gebühr ist von der Höhe des Factoring-Betrages, der Anzahl der abgetretenen Forderungen und den Lieferanten abhängig. Sie beträgt üblicherweise 0,2 bis 1,5 % des Bruttoumsatzes.
Factoring-Gesellschaften übernehmen in der Regel auch zusätzliche Dienstleistungen wie Debitorenbuchhaltung, Mahn- und Inkassowesen.
Vorteile
- der sofortigen Bevorschussung des Kaufpreises bis zu 90 % und der damit verbundenen regelmäßigen stabilen Liquiditätszufuhr unter 100%iger
- Übernahme des Ausfallrisikos (sog. Delkredere-Schutz) mit dem Vorteil gesicherter Vertriebswege bei einem ausgewogenen Kundenportfolio
- zusätzlicher Dienstleistungen, wie z. B. Debitorenmanagement oder Mahnwesen, die die Factoring-Gesellschaft übernimmt und den Gründer damit administrativ entlastet.
- Factoring führt außerdem zu einer Optimierung der Bilanzstruktur: Die verkürzte Bilanzsumme führt zu einer Verbesserung der Kennzahlen, was wiederum positive Auswirkungen auf die Bonitätsbeurteilung des eigenen Unternehmens bei anderen Kapitalgebern haben kann
Nachteil
Factoring empfiehlt sich für Unternehmen, die vergleichsweise hohe Umsätze vorweisen können, mindestens im sechsstelligen Bereich. Für kleine Unternehmen lohnt sich Factoring meist nicht, da mit dieser Form der Dienstleistung auch vergleichsweise viel Verwaltungsaufwand verbunden ist und damit zu hohe Kosten einhergehen würden.

© Olaf Nitz
Ihr Ansprechpartner
Dipl.-Volkswirt Michael Jodlauk
Tel.: 02602 124-308
Mail: michael.jodlauk@westerwaldkreis.de