Der Senior kann seiner Nachfolge den Einstieg in vielerlei Hinsicht erleichtern. Gerade im Rahmen der Familiennachfolge haben sich die folgenden Tipps bewährt:
Tipp 1: Festlegung eines eindeutigen Verantwortungsbereichs für die Nachfolgenden in der Übergangszeit
Innerhalb seines Bereiches sollte die nächste Generation Erfahrungen sammeln und Verantwortung übernehmen können, um in den Betrieb einzusteigen. Wichtig ist dabei, dass die abgebende Seite, dem Korrekturimpuls widersteht und Entscheidungen, die nicht den eigenen entsprechen, zulässt. Es geht zum einen darum, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken, aber auch darum, die Autorität der zukünftigen Führung im Unternehmen aufzubauen. Kein einfacher, aber für beide Seiten wichtiger Schritt.
Tipp 2: Informationen und Know-how weitergeben
Richtige Entscheidungen fällen kann nur der, der richtig informiert ist. Eine langfristig geplante Übergabe bietet die Chance, das über die Jahre gesammelte Wissen weiterzugeben. Hilfreich ist es daher, offen und transparent über Vorgänge und Entscheidungsfindungen im Betrieb zu informieren. Auch die Teilnahme an wichtigen Besprechungen mit dem Steuerberater, mit dem Firmenkundenberater der Hausbank, mit Kunden und Lieferanten sind hilfreich.
Tipp 3: Erfolge ermöglichen
Erfolge motivieren und stärken das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen. Daher sollte die übernehmende Seite frühzeitig in die Kommunikation nach außen eingebunden werden, um eigenen Ideen und Erfolge zu präsentieren.
Tipp 4: Angemessenes Gehalt sowie gewinnabhängige Tantiemen
Auch innerhalb der Familie ist zu beachten, dass ein angemessenes Gehalt kalkuliert wird. Die Arbeitskraft im Unternehmen kann nicht als „Dienst an der Familie“ gesehen und zu gering vergütet werden. Aber auch zu hohe Vergütung im Gegensatz zu Angestellten mit vergleichbaren Aufgaben (in der Übergangszeit) – also eine Art „Familienbonus“- sollte vermieden werden.
Eine Gewinnbeteiligung kann einen Beitrag zu späteren Finanzierung der Betriebsübernahme leisten und diese erleichtern.
Tipp 5: Sukzessive Einbindung in alle Entscheidungsprozesse
Das ist im Prinzip die Fortsetzung von Tipp 1 und 2. Die Nachfolgenden werden nach und nach in die Entscheidungsfindung einbezogen, während die Abgebenden sich nach und nach auf eine beratende Funktion zurückziehen – insbesondere bei Entscheidungen, die die strategische Ausrichtung des Unternehmens betreffen.
Zu diesem Schritt zählt die interne Kommunikation mit Führungspositionen, die zunehmend von der nächsten Generation übernommen wird.

Ihr Ansprechpartner
Dipl.-Volkswirt Michael Jodlauk
Tel.: 02602 124-308