Nachfolge2

Nachfolge – Betriebsübergabe innerhalb der Familie

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Der Wunsch von Unternehmern, dass die Kinder das Unternehmen einmal weiterführen, wird durch das Verhalten des Unternehmers während seiner aktiven Zeit der Unternehmensführung – in der Regel auch die Zeit, in der die Kinder heranwachsen – oftmals negativ beeinflusst oder sogar zerstört. Die Kinder hören häufig nur von den täglichen Problemen, von der Schulden- und Steuerlast, von schwierigen Kunden und vielem Negativen mehr. Derart wollen die eigenen Nachkommen die „traurige Unternehmerwelt“ nicht erleben, wo doch darüber hinaus oft wenig Zeit für Kinder, Familie, Freizeit und zur Regeneration bleibt. Ein solches Leben ist nicht erstrebenswert.

Wenn ihr Sohn oder ihre Tochter einstmals den Betrieb übernehmen sollen, ist es wichtig, dass sie langfristig und sorgfältig an diese Aufgabe herangeführt werden. Ein Unternehmer kann seinen Kindern z.B. auch vermitteln, dass es Spaß macht, Unternehmer zu sein  oder dass ein Selbständiger mehr Freiheiten genießen kann als ein Arbeitnehmer. Ein positiv geprägtes Bild des Unternehmenertums, erhöht die Chance, die eigenen Kinder für diesen Weg zu begeistern.

 
Genauso wichtig wie eine positive Grundeinstellung ist, dass die Kinder die Belange der Firma kennenlernen und mit dem betrieblichen Umfeld vertraut werden. Ein Ferienjob um das Taschengeld aufzubessern, kann hier dienlich sein, um einen Einblick in das Betriebsleben zu bekommen. Darauf kann dann Stück für Stück aufgebaut werden.
 
Wie können Eltern ansonsten gute Voraussetzungen schaffen:
  • Frühzeitige Förderung wesentlicher „Unternehmereigenschaften“ wie gesundes Selbstvertrauen, veranstwortungsvolle Interessenabwägung,     vernetztes Denken, fundierte Entscheidungsfindung.
  • Bestmögliche Ausbildung in Theorie und Praxis durch Schule und ggf. (Duales) Studium sowie das Sammeln von (branchenspezifischen) Berufserfahrungen außerhalb des eigenen Betriebes
  • Die erforderliche fachliche Qualifikation. Hinsichtlich dieser sind auch Bestimmungen der Gewerbeordnung zu beachten. Für die Ausübung bestimmter Gewerbe benötigt man entsprechende Befähigungsnachweis wie z.B. Meistertitel, Ingenieursabschluss, akademischer Titel, etc.
  • Kaufmännisches Wissen. Für die zukünftige Unternehmergeneration ist kaufmännisches Wissen unentbehrlich. Eine entsprechende Ausbildung oder Studium kann daher eine sinnvolle Ergänzung zur berufsspezifischen Ausbildung sein. Alternativ kann auch das Modell einer „Doppelspitze“ mit entsprechender Aufgabenteilung interessant sein.

Bei der Auswahl des geeigneten Nachfolgers innerhalb der Familie spielen oft Faktoren wie Rollenbilder, Erwatungshaltungen oder Vertrauen eine Rolle. Die zwei wichtigsten Fragen sind allerdings:

1. Wer kann? – Hier ist die objektive Beantwortung eine Herausforderung.

2. Wer will? – Hier sind die Motive zu hinterfragen, Pflichgefühl und nicht enttäuschen wollen oder Überzeugung und Leidenschaft?

Zum Wohle der Firma sollten Sie bei der Auswahl ihres Nachfolgers jene objektiven Kriterien als Maßstab nehmen, die Sie z.B. bei der Bestellung eines Geschäftsführers wählen würden. Das ist innerhalb der Familie meist schwierig, weshalb die Beauftragung ein neutralen Instanz, wie eine Personalberatung, hilfreich sein kann. Diese kann dabei unterstützen, die möglichen Kandidat*innen miteinander zu vergleichen und ihre Eignung zu bewerten.

Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Volkswirt Michael Jodlauk

Tel.: 02602 124-308

E-Mail: michael.jodlauk@westerwaldkreis.de

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