Die Unternehmensnachfolge ist eine tiefgreifende und übergreifende Veränderung für alle Betroffenen
In vielen Publikationen zum Thema Nachfolge wird der Fokus auf rechtliche und steuerliche Aspekte gelegt, die ohne Frage notwendig und wichtig sind. Die Unternehmensnachfolge ist aber auch eine tiefgreifende und alle Ebenen übergreifende Veränderung für die Betroffenen. Veränderungen gehen mit diversen Emotionen einher, von der Verunsicherung bis hin zur Angst. Neben wirtschaftlich und finanziellen Existenzängsten äußert sich Angst beim Übergebenden beispielsweise darin, Einfluss und Anerkennung zu verlieren, „nicht-mehr-gebraucht-werden“ oder auch „verdrängt-werden“ aus dem eigenen Unternehmen.
Oft genannte Emotionen und Ängste, die im Rahmen der Nachfolge auftreten, sind:
Warum sich manche Senioren mit dem Abschied von ihrer Firma so schwertun, lässt sich psychologisch erklären. Aus Sicht des Seniors ist die Unternehmens- nachfolge mit einem riesigen Status- und Sinnverlust verbunden.
Die psychologischen Barrieren sind dabei recht vielfältig wie:
Diese explosive Mischung aus Macht, Liebe und Angst verhindert oftmals das erforderliche rational geplante Vorgehen einer Betriebsübernahme.
Aber nicht nur der Senior hat seine Ängste. Auch für den Sohn oder die Tochter ist es oft nicht leicht sich in die neue Rolle des Firmenchefs(in) zurechtzufinden. Auf einmal sitzt man zwischen vielen Stühlen. Neben dem Verhältnis „Altchef – Neuchef“ stehen noch die emotionalen familiären Bindungen „Kind – Eltern“, das Verhältnis zu den Geschwistern, zu weiteren Erben sowie die Anerkennung durch die Mitarbeiter. Dies gilt gerade dann, wenn Mitarbeiter seit Jahrzehnten im Betrieb tätig sind. Sie kennen den „Neuen“ noch als Kind.
Aber auch außenstehende Nachfolger kämpfen mit ähnlichen Ängsten. Werden sie als Nachfolger von der Belegschaft überhaupt akzeptiert?
Der Abbau dieser psychologischen Barrieren bedingt eine bewusste Auseinandersetzung mit den Problemen. Das Wissen um diese Hürden schärft den Blick oder lässt aus den zu lösenden Aufgaben erst gar keine Probleme entstehen.
Die emotionale Entscheidung zur Übergabe bzw. Übernahme kann durch die richtige Vorbereitung sehr erleichtert werden.