Die häufigsten Stolpersteine bei der Businessplanerstellung
Der Businessplan Ihres Unternehmens wird von den Banken zunehmend häufiger verlangt, insbesondere bei Neugründungen, Übernahme- und Spezialfinanzierungen und komplexen Vorhaben. Achten Sie dabei auf die besondere Betonung der finanziellen Aspekte, da der quantitativen Beurteilung ein großes Gewicht beigemessen wird.
Viele Banken bieten ein standardisiertes Formular für das Kreditgesuch online an.
Folgende Unterlagen werden von den Banken häufig verlangt (nicht abschließend):
- Revidierte Jahresabschlüsse
- Zwischenabschlüsse
- Revisionsberichte
- Detaillierter Investitionsplan, Planerfolgsrechnung, Planbilanz,
- Liquiditätsplan für die folgenden Jahre für Best-, Base- und Worst-Case
- Liquiditätsplan auf Monatsbasis
- Verträge mit Lieferanten, Kunden, etc.
- Detaillierte Debitoren- und Kreditorenliste mit Fälligkeiten
- Steuererklärungen des Managements und der Aktionäre inkl. Betreibungsauszüge
- Bisherige Finanzierungsverträge
Daneben sind bei der Einbringung von Sicherheiten auch diesbezüglich Unterlagen einzureichen.
Die Bank wird den Kredit nach Auszahlung periodisch prüfen und dazu die nötigen Unterlagen von Ihnen einfordern. Insbesondere sollte auch der Businessplan als Arbeits- und Kommunikationsinstrument laufend aktualisiert und dem Fremdkapitalgeber zugänglich gemacht werden.
Die häufigsten Fehler
Die Planung eines Vorhabens und die Erstellung eines Businessplanes gleichen eher einer Wanderung über Stock und Stein denn einer geruhsamen Fahrt auf einer geraden Strecke. Auf dieser Wanderung sollten insbesondere folgende Stolpersteine beachtet werden:
Stolperstein: Unrealistische Annahmen
Tipp: Lieber ungefähr richtig als richtig falsch! Annahmen müssen realistisch und mit Fakten untermauert werden. Die Details werden im Anhang dargestellt. Zudem sollte immer mit Szenarien gearbeitet werden (Idealszenario, Normalszenario, schlechteste mögliches Szenario).
Stolperstein: Nichtbeachtung der Zielgruppe
Tipp: Der Businessplan sowie dessen Präsentation müssen bezüglich Sprache, Inhalt und Gewichtung der Kapitel auf die Zielgruppe abgestimmt sein.
Der Ersteller sollte sich in die Rolle des Adressaten versetzen und den eigenen Businessplan kritisch betrachten.
Entsprechen die Ausführungen dem fachlichen Wissensstand des Adressaten?
Stolperstein: Ungenügende Marktabklärung
Tipp: Selbst die innovativste Erfindung bringt ohne Abnehmer keinen Erfolg.
Die potenziellen Absatzmärkte müssen genaustes geprüft werden.
Stolperstein: Fehlendes Marketingkonzept
Tipp: Selbst ein gutes Produkt mit zahlreichen potenziellen Abnehmern muss gezielt beworben werden. Der Businessplan sollte über die geplanten Vertriebsmaßnahmen Aufschluss geben.
Stolperstein: Fehlende Differenzierung und Positionierung
Tipp: Weshalb sollte ein Abnehmer genau dieses Produkt kaufen oder die Dienstleistung in Anspruch nehmen? Die Einzigartigkeit (USP) muss im Businessplan zum Ausdruck kommen.
Stolperstein: Finanzierungsbedarf nicht bekannt
Tipp: Ein vollständiger Finanzplan zeigt auf, zum welchem Zeitpunkt wie viel Kapital benötigt wird (Finanzierungsrunden). Der Finanzbedarf wird vielfach unterschätzt. Auch hier sind fundierte Analysen und realistische Prognosen gefragt.
Stolperstein: Risiken werden nicht aufgezeigt
Tipp: Ein bewusstes Ansprechen von Risiken sowie deren Handhabung schafft Vertrauen!
Stolperstein: Homogenes Managementteam
Tipp: Das Managementteam ist absolut zentral. Bei der Zusammensetzung sollte ein möglichst heterogenes Team gebildet werden.
Stolperstein: Faktor Zeit
Tipp: Die Erstellung eines Businessplans nimmt oftmals mehr Zeit in Anspruch als geplant. Frühzeitig beginnen um bereits zu Beginn des Vorhabens Schwachstellen des Konzeptes zu erkennen.