Studium und Selbständigkeit -A-
Geht das überhaupt? Grundsätzlich steht es jedem Studenten frei, sich neben dem Studium selbstständig zu machen. Die Selbstständigkeit an sich bietet nämlich gerade für Studierende einiges an Vorteilen.
Die Vorteile, ein Unternehmen während des Studiums zu gründen, liegen scheinbar auf der Hand:
- Einkommen: Wenn das Unternehmen Fahrt aufnimmt und Ertrag erwirtschaftet, haben Sie als Gründer ein extra Einkommen neben dem Studium.
- Arbeitszeiten: Sie sind ihr eigener Chef und haben dementsprechend keine festen Arbeitszeiten. Sie können somit ihre Zeit frei einteilen. Auch Urlaub brauchen Sie nicht zu beantragen.
- Kompetenzen steigern: Als Selbständiger sammeln Sie viele berufliche Kompetenzen. Sie übernehmen zudem wesentlich mehr Verantwortung als bei einer Anstellung als Aushilfe.
- Referenzen sammeln: Ein eigenes Gründungsprojekt neben dem Studium ist eine gute Referenz in ihrem Lebenslauf. Sie zeigen Eigeninitiative und beweisen, dass Sie Dinge selbständig entwickeln können.
- Berufliche Alternative: Wenn die eigene Idee zu einem Erfolg wird, haben Sie die Möglichkeit nach dem Studium ihr Unternehmen auszubauen.
Doch die frühe Selbständigkeit hat nicht nur eine glänzende Seite, sondern sie birgt auch eine Nachteile in sich wie:
- Falsche Einschätzung: Da die meisten Studenten noch unerfahren sind, müssen sie zu Beginn mehr Arbeit leisten, um zu überzeugen. Ein sicheres Auftreten und eine gute Rhetorik können helfen.
- Freizeit: Sie können zwar ihre Arbeitszeiten frei einteilen, dennoch wird ihre Freizeit gerade in der Startphase darunter leiden.
- Doppelbelastung: Neben der Existenzgründung müssen Sie auch ihr Studium ausüben. Diese Doppelbelastung erfordert viel Disziplin und Ausdauer.
- Rahmenbedingungen: Die Rahmenbedingungen für Selbständige in Deutschland könnten günstiger sein. Vor allem der Bürokratiedschungel, komplizierte Steuervorschriften und Buchführungsanforderungen erschweren den Start.
Bevor Sie beginnen, klären Sie frühzeitig ab, was Sie von der Selbständigkeit erwarten und was Sie sich erhoffen. Erst danach sollten Sie mit der Planung beginnen. Dazu eignet sich am besten die Erstellung eines Businessplans, den Sie spätestens dann benötigen, wenn Sie Fördermittel beantragen möchten.
Der Businessplan ist die umfassende Präsentation Ihrer Geschäftsidee. Er enthält eine allgemeine Beschreibung der geplanten Geschäfte, ihrer Schlüsselpersonen, ihrer Organisationsform, ihrer Produkte bzw. Dienstleistungen. Er beschreibt die geplanten Produktionsweisen und Absatzwege. Erlegt die Finanzplanung und Finanzierung des Vorhabens dar und enthält Annahmen über zukünftige Entwicklungen am Markt und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung des neuen Unternehmens. Er sollte je nach Projekt zwischen 20 und 30 Seiten umfassen und sich auf einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren beziehen.