Die Erstellung eines Liquiditätsplans
Liquidität geht vor Rentabilität
Diese Weisheit gilt besonders für Existenzgründer, denn wer seine Zahlungsfähigkeit verliert, steht – gerade als unbekannten Neuling – sehr schnell vor dem Aus. Die Sicherung der Liquidität sollte deshalb Ihr vorrangiges Unternehmensziel sein. Ein Unternehmen wird dann als liquide bzw. zahlungsfähig angesehen, wenn seine finanziellen Mittel ausreichen, um seine Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen zu können. Bei dem Erhalt der Liquidität stehen Sie vor einem Dilemma. Auf der einen Seite vermindert ein zu hoher Bestand an flüssigen Mitteln Ihre Rentabilität, auf der anderen Seite gefährdet ein zu geringer Bestand Ihre Existenz.
Eine präzise Überwachung und Kontrolle Ihrer betrieblichen Liquidität ist deshalb notwendig.
Ein frühes Erkennen eines Liquiditätsengpasses ermöglicht einerseits ein frühes Handeln.
So können Sie frühzeitig mit Ihrer Hausbank über einen Kreditrahmen verhandeln oder mit den Lieferanten neue Zahlungsziele vereinbaren, säumige Schuldner mahnen oder geplante Ausgaben zurückstellen.
Es gilt allgemein:
Je früher der Geschäftspartner informiert wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Lösung, denn das rechtzeitige Informieren erhält das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und Ihren Geschäftspartnern.
Andererseits verbessert das Aufspüren von liquiden Überschüssen Ihre Rentabilität, da diese Mittel kurzfristig zinsbringend angelegt werden können.
Eine Orientierungshilfe bei der Überwachung Ihrer Liquidität ist die Erstellung eines Liquiditätsplans. Ziel der Liquiditätsplanung ist, die betrieblichen Geldströme hinsichtlich der Höhe und des Zeitpunktes so abzustimmen, dass die erforderlichen Zahlungen pünktlich vorgenommen werden können. Hierfür sollten Sie einschätzen können, wann und in welcher Höhe Einnahmen und Ausgaben zu erwarten sind.
Die Aufstellung eines Liquiditätsplans – am besten monatlich – hilft Ihnen zu erkennen, ob Ihre Geldströme sich ausgleichen. Einnahmen und Ausgaben sind nämlich leider nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt. So können zeitweise die Einnahmen deutlich unter den Ausgaben liegen. Eine solche kurzfristige Unterdeckung muss angemessen durch liquide Reserven gedeckt sein.
Im Liquiditätsplan werden sämtliche Ein- und Auszahlungen einschließlich der Auszahlungen für Investitionen, Zins- und Tilgungsleistungen erfasst.
Eine Checkliste „Liquiditätsplan“ finden Sie unter: https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/F%C3%B6rderprogramme-(Inlandsf%C3%B6rderung)/PDF-Dokumente/Checklisten/Checkliste-4-Liquidit%C3%A4tsplan.pdf