Wie alle betrieblichen Maßnahmen müssen Werbeaktivitäten geplant werden. Ein Konzept muss erarbeitet werden, in dem geklärt wird:
- Wer soll angesprochen werden?
- Was soll übermittelt werden?
- Wann soll dies geschehen?
- Wo soll dies geschehen?
- Womit soll dies geschehen?
- Wie soll dies geschehen?
Die Bestimmung der Zielgruppe
Vor der eigentlichen Werbeaktion sollten Sie zunächst einmal klären, welcher Personenkreis angesprochen werden soll.
Es geht um die Frage:
„Für welchen Personenkreis sind meine Produkte interessant?“
Dies geschieht in der Regel mit einer so genannten Zielgruppenanalyse. Sie beschreibt die potenziellen Zielgruppen nach geographischen, soziodemographischen, sozioökonomischen, verbraucherorientierten, psychologischen und medienorientierten Merkmalen.
Informationen über die möglichen Kunden wie beispielsweise ihr Kaufverhalten, ihre Wertvorstellungen, ihre Bedürfnisse, ihre Kaufmotive sind erhältlich bei den Wirtschaftsverbänden, den einschlägigen Fachzeitschriften und Statistiken.
Grundsätzlich sollten Sie aber mindestens folgende Informationen über ihre Zielgruppe vorliegen haben:
- Wie lebt die Zielgruppe?
- Wie viel Geld kann sie in etwa ausgeben?
- Wann ist die Zielgruppe am besten zu erreichen?
- Über welche Medien?
-Wie viele Kontakte, d. h. wie viele werbliche Anstöße werden nötig sein,
ehe es zum Kauf kommt?
- Wie viel Geld kostet ein Kontakt?
- In welcher Sprache, mit welchen Bildern muss ich werben?
Die Auswahl der Werbemittel und Werbeträger
Dem Jungunternehmer steht eine Vielzahl von Werbemitteln und Werbeträgern zur Verfügung.
Eine Aufzählung all dieser Mittel und Gestaltungsmöglichkeiten würde den Rahmen dieser Ausarbeitung sprengen.
In der folgenden Übersicht sind deshalb beispielhaft einige Medien und Werbemaßnahmen aufgezählt.
- Kunden als Meinungsträger
- Personal als Meinungsträger
- Geschäftsfassade
- Schaufenster
- Passantenstopper / Hinweisschilder / Firmenfahrzeugbeschriftung
- Geschäftsdrucksachen
- Anzeigenwerbung
- Prospektbeilagen in Zeitungen
- Mailings
- Rundfunk- und TV-Werbung
- Internet
- Sonstiges wie Plakate, Flyer, Werbegeschenke
- Sonderwerbemaßnahmen wie z.B. Tag der offenen Tür
Für jedes Werbemittel gilt generell, dass es wirksam sein muss. Es soll den Umworbenen auf etwas aufmerksam machen und zudem in seinem Gedächtnis haften bleiben.
Aber nicht jedes Werbemittel ist bei jedermann gleich wirksam.
Für den Erfolg eines Werbemittels ist es wesentlich, dass es abgestimmt ist auf die Zielgruppe, die erreicht werden soll.
Somit grenzen die Eigenschaften der Zielgruppe die Auswahl der Werbemittel von vornherein ein.
Auch sollte das Werbemittel je nach Produkt und Standort unterschiedlich sein. So muss die Werbung für ein Produkt „X“ als Plakat anders aussehen als bei einer Anzeige in einer Tageszeitung.
Wichtig ist auch die kontinuierliche Werbung. Sie erst garantiert, dass das Produkt und das Unternehmen langfristig im Gedächtnis der Kunden bleiben.
Instrumente der Kundenwerbung
Mediawerbung (z.B. Anzeigen, Radio, TV, Kinowerbung)
Vorteil: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Brancheneignung: Für alle Branchen geeignet; weniger geeignet für sehr technisch
orientierte Produkte und Dienstleistungen; weiniger geeignet für kleinen
Spezialkundenkreis
Information / Schulung / Handelswerbung (z.B. Verkäuferseminare)
Vorteil: Gezielte und ausführliche Kundeninformationen über die Angebote
Brancheneignung: Kommt für Unternehmen in Frage, die beratungsintensive Waren über
den Handel anbieten
Verkaufsgespräch (älteste und zugleich teuerste Form der Kundengewinnung)
Vorteil: Direkte Form der Kundenansprache; direkte Infos über die Kundenwünsche und
Bedürfnisse
Brancheneignung: Für Unternehmen geeignet mit erklärungsbedürftigen Produkten;
Industrie- und Konsumgüterindustrie; Dienstleistungen
Telefongespräch
Vorteil: Schneller und leichter Kontakt zum Kunden; muss gut vorbereitet werden
Brancheneignung: Handel und Dienstleister
Direktmarketing (z.B. Mailings, Wurfsendungen, Hot-Line, E-Mail)
Vorteil: Wendet sich an gezielt ausgewählte potenzielle Kundenkreise
Brancheneigung: Handel, Dienstleister, für erklärungsbedürftige Produkte und
Dienstleistungen
Verkaufsförderung
Vorteil: Produktinformation und zugleich Imagewerbung
Brancheneignung: Für alle Branchen geeignet
Merchandising
Vorteil: Stimmiges Gesamtbild der Warenpräsentation
Brancheneignung: Für Hersteller von Mode, Kosmetik, Multi-Media-Produkte
Messe, Kongresse, Tagungen, Präsentationen
Vorteil: Erreichen große Zahl interessierter potenzieller Kunden
Nachteil: sehr aufwendig und teuer
Brancheneignung: Für Hersteller von Industriegütern, Technologieunternehmen,
Dienstleister
Aktionen, Rabatte, Sonderangebote
Vorteil: Günstige Preise sind für den Kaufentscheid sehr wichtig, locken zusätzliche
Kunden
Brancheneignung: Vor allem für den Handel geeignet, Hotellerie, Gastronomie
Exklusivangebote
Vorteil: Entscheidender Vorsprung vor der Konkurrenz
Brancheneignung: Fast ausschließlich geeignet für den Handel
Zusatzleistungen, Garantien, Service
Vorteile: Zusätzlicher Kundennutzen sichert einen Vorsprung vor der Konkurrenz
Brancheneignung: Vornehmlich Handel
Internet
Vorteil: Sehr große Erreichbarkeit der Zielgruppen, Abstimmung Angebot-Kunden-Wunsch
möglich, Angebot ist stets auf dem neusten Stand, gezielte Suchmöglichkeiten für
den Kunden, komplexe und erklärungsbedürftige Produkte lassen sich multimedial
mit Ton, Bild und Text visualisieren
- Brancheneignung: Für alle Branchen
Werbekosten
Wie alles im Leben kostet auch Werbung Geld. Geld, das gerade in der Anfangsphase einer Unternehmensgründung fehlt. Werbung ist aber kein Luxus, an dem man sparen kann. Gerade junge Unternehmen begehen oft den Fehler, in schlechten Zeiten zuerst an der Werbung zu sparen. Sie sehen die Werbegelder nur unter dem Kostenaspekt, obwohl es sich bei diesen Ausgaben eigentlich um Investitionen handelt. Studien haben ergeben, dass nur jene junge Unternehmen in einer Rezession ihre Marktanteile behaupten konnten, die nicht an der Werbung gespart hatten.
Die exakte Ermittlung der Werbekosten ist äußerst schwierig, da eine genaue Abgrenzung mancher Kosten nicht möglich ist (z.B. Ausstattung der Büro- und Verkaufsräume; was ist hier Werbung?).
Generell zählen alle Kosten einer Werbekonzeption wie Planung, Umsetzung, Verteilung der Werbemittel, Beratung, eigene Personal- und Sachkosten (sofern der Betrieb ganz oder Teilweise seine Werbung selbst durchführt) zum Werbeetat.
Die folgende Kostenplanung kann deshalb nur als Leitfaden zur Ermittlung Ihrer Werbekosten angesehen werden.
Kosten für die Werbeabteilung
Kosten für die Herstellung von Werbemittel
Kosten für den Einsatz von Werbemittel
Sonstige Kosten
Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur
Zur Errichtung einer Werbeagentur bedarf es keinen qualifizierten Abschlussnachweis. Bedingt durch die unterschiedliche Herkunft und Ausbildung (z.B. Grafiker, Mediengestalter, PR-Kaufmann u.v.m.) ist nicht jede Werbeagentur für jeden Auftrag gut geeignet und spezialisiert.
Lassen Sie sich deshalb von mehreren Werbeagenturen nach einem einheitlichen Briefing einen ersten Vorschlag vorstellen.
Aber Vorsicht! Manche Agenturen verlangen dafür bereits Geld.
Machen Sie ihnen von vornherein klar, dass es sich um einen Präsentationswettbewerb handelt. Aufgrund des Konkurrenzdruckes werden viele ihre Angebote für Sie kostenlos vorstellen.
Die Agenturen übernehmen für Sie die Planung, Gestaltung, Durchführung und Erfolgskontrolle von Werbe-, Verkaufsförderungs- und PR-Maßnahmen einschließlich der Werbebudgetverwaltung und Terminüberwachung.
Die Abrechnungsgestaltungen sind recht unterschiedlich und reichen vom pauschalen Beraterhonorar, der Stundenhonorierung, dem Objekthonorar bis hin zum Full-Service-Vertrag mit garantiertem Jahresetat.
Agentur-Durchschnittskosten
Management: | 140 – 225 € pro Stunde |
Berater: | 80 – 160 € pro Stunde |
Junior-Berater: | 70 – 100 € pro Stunde |
Text/Grafik: | 75 – 130 € pro Stunde |
Sekretariat: | 45 – 70 € pro Stunde |
Ideenskizze: | 2.500 – 5.000 € |
Konzeption: | 10.000 – 50.000 € |
Basishonorar: | 2.500 – 25.000 € |