Die Ermittlung des Kapitalbedarfs
Eine Existenzgründung ist mit einer Vielzahl von Ausgaben verbunden. Ein Gebäude bzw. Laden muss gekauft oder gemietet werden; Maschinen und Büroeinrichtungen werden benötigt; Waren und Material müssen beschafft werden und vieles mehr.
Ein besonderes Problem für den Gründer ist die Finanzierung all der oben genannten Dinge, denn in vielen Fällen fehlt es an den notwendigen eigenen Mitteln.
Aber bevor Sie Überlegungen anstellen, wie Sie Ihre Ausgaben finanzieren, müssen Sie zunächst einmal den erforderlichen Kapitalbedarf möglichst exakt ermitteln.
Hilfreich hierbei ist die Erstellung eines so genannten Kapitalbedarfsplans.
Im Vordergrund dieses Kapitalbedarfsplans stehen die erforderlichen Anschaffungen im Anlagevermögen und Umlaufvermögen.
Grundsätzlich kann man zwischen langfristigem Kapitalbedarf für das Anlagevermögen (z. B. Immobilien, Maschinen, Geschäftsausstattung, Fuhrpark etc.) und kurzfristigen Kapitalbedarf für das Umlaufvermögen (u. a. Warenlager, Roh- und Hilfsstoffe) unterscheiden.
Hinzu kommen noch die Gründungskosten wie Honorare für Beratungsleistungen, Gebühren für Anmeldungen und Genehmigungen, Notarkosten und vieles mehr.
Aber nicht nur diese Kosten sind von großer Bedeutung, sondern auch jener Kapitalbedarf für die laufenden Betriebsausgaben in der Anlaufphase wie beispielsweise Löhne + Gehälter, Mieten, Versicherungen.
Gerade in der Anlaufphase, wo noch keine oder nur geringen Umsätze getätigt werden, müssen diese Anlaufkosten vom Gründer vorfinanziert werden.
Darüber hinaus vergessen Sie nicht die nötigen finanziellen Mittel für Ihren eigenen Lebensunterhalt. Hier sollten Sie eine ausreichende Summe (sechs Monate) einplanen.
Hilfreich bei der Erstellung einer Kapitalbedarfsübersicht sind die, bei vielen Banken, Kammern und Wirtschaftsförderungsgesellschaften erhältlichen Checklisten.
Auch bei der konkreten Ermittlung Ihrer Kosten sind die oben genannten Einrichtungen gern und in der Regel kostenlos behilflich.
Bei der Ermittlung Ihrer Kosten können Sie auch auf Branchenzahlen zurückgreifen, die bei den Kammern und Wirtschaftsverbänden zur Verfügung gestellt werden.
Anschaffungskosten im Anlagevermögen lassen sich leicht durch das Einholen unverbindlicher Angebote von den Herstellern in Erfahrung bringen.
Eine Checkliste „Kapitalbedarf“ finden Sie unter: Planungsphase Geschäftsplan Businessplan - IHK Region Stuttgart , hier siehe Geschäftsplan, Zahlenteil als Excel-Tabelle