Borrowing Base – Eine Alternative zum klassischen Betriebsmitteldarlehen
Borrowing Base ist eine Beleihungsgrundlage.
Der wesentliche Unterschied gegenüber einer klassischen Kreditfinanzierung liegt darin, dass das Borrowing Base nicht wie sonst durch bankübliche Sicherheiten, sondern durch den Warenbestand sowie Forderungen des Unternehmens besichert wird.
Im Unterschied zu herkömmlichen Betriebsmittelkrediten, die ebenfalls einen anfangs festgelegten Kredithöchstbetrag haben, verändert sich bei Borrowing Base Krediten die tatsächlich zur Verfügung stehende Kreditlinie in Abhängigkeit vom Bestand des Umlaufvermögens und kann sich bis zum festgelegten Höchstbetrag erhöhen, aber auch absinken.
Ein weiteres Merkmal von Borrowing Base Krediten ist, dass diese im Gegensatz zu den meisten Betriebsmittelkrediten in der Regel besichert sind (Waren, Lagerbestände, Forderungen). Sie sind dadurch auch zinsgünstiger.
Weiterer Vorteil von Borrowing Base Krediten ist die Tatsache, dass durch die Bindung des Kredits an das Umlaufvermögen noch Raum für Investitionsfinanzierungen (Capex) bleibt, da die zu finanzierenden Investitionsgüter nicht im Rahmen des Borrowing Base Kredits als Sicherheit gebunden werden, sondern noch als Sicherheit für die Investitionsfinanzierung zur Verfügung stehen.
Ein Nachteil ist der höhere Reporting-Aufwand gegenüber der finanzierenden Bank.
Zudem haben Borrowing Base Kredite regelmäßig einen engeren Verwendungszweck als gewöhnliche Betriebsmittelkredite. Insbesondere werden Borrowing Base Kredite spezifisch zur Finanzierung des Working Capital gewährt. Dagegen haben Betriebsmittelkredite einen weiteren Verwendungszweck und erlauben häufig die Verwendung der Darlehensmittel auch für allgemeine Unternehmenszwecke.