In der Regel wird eine Ertragskrise erst dann ernstgenommen bzw. erkannt, wenn der Jahresabschluss einen Verlust ausweist. Vielfach wird auch dieses Signal noch als eine einmalige vorübergehende „Durststrecke“ interpretiert.
Nach dem Motto „Verluste macht jeder einmal“, oder „War halt ein allgemein schweres Jahr“, wird munter weiter gewirtschaftet. Die Möglichkeiten zur Früherkennung wie beispielsweise die monatliche Auswertung der BWA oder die Erstellung eines Liquiditätsplanes werden vielfach bei kleinen und mittleren Unternehmen nicht genutzt.
Vielfach wachen viele Unternehmer erst dann auf, wenn sie über mehrere Jahre Verluste erzielen und ihr Eigenkapital aufgebraucht ist.
Ertrags- und Rentabilitätskrise: Grundproblematik
- Umsatzrückgänge und die damit verbundenen Ergebnisreduzierungen gehen einher mit
steigenden Lagerbeständen,
- dadurch erhöhter Zinsaufwand und erheblicher Werteberichtigungsbedarf.
- Forderungsausfälle und Abfindungen für den Personalabbau belasten zusätzlich des
Ergebnis und die Liquidität.
- Erhöhter Liquiditätsbedarf und damit die Überschreitung bzw. Ausweitung der Kreditlinien
führen zum offenen Ausbruch der Krise.
Ertrags- und Rentabilitätskrise: Identifizierung
- Ein Sinken der Ertragsquote
- Die Anwendung „kreativer“ Buchführungsmethoden (z.B. Bewertung von Vorräten)
- Reduzierte Deckungsbeiträge bei umsatzstarken Produkten
- Verspätetes Feststellen von Kalkulationsfehlern
- Verspätetes Feststellen von Qualitätsmängeln
- Verstärktes Fordern von Rabatten seitens der Kunden