Die richtige Ertragsausfallversicherung ist auf den Betrieb genauestens zugeschnitten. Halten Sie also bereits für den Tarifvergleich bzw. Angebotserstellung Angaben wie Betriebsgröße und Jahresumsatzhöhe bereit. Nur wenn der Betrieb und seine Produktion komplett erfasst wird, kann genau das versichert werden, was Sie wirklich brauchen. Eine gute Ertragsausfallversicherung bietet außerdem eine ausreichend hohe Versicherungssumme. Im Leistungsfall ist es genau diese Summe, die Ihren Ertragsausfall abdecken soll. Auch hier ist es essentiell, dass diese auf Ihren Betrieb abgestimmt ist. Der Versicherer leistet im Übrigen nur während der sog. Haftzeit: Die ideale Ertragsausfallversicherung sollte also eine möglichst lange Haftzeit vorsehen, beispielsweise 36 Monate.
Eine Ertragsausfallversicherung können Sie entweder separat oder als Zusatzbaustein zu Ihrer Geschäftsinhaltsversicherung abschließen – analog zur übergeordneten Betriebsunterbrechungsversicherung. Je nachdem, welche Option Sie wählen, beginnen die Kosten bei 19,77 Euro im Monat.
Warum eine Ertragsausfallversicherung sinnvoll ist!
Ihr Unternehmen unterliegt einem konsequent hohen Kapitalbedarf, den Sie und Ihre Mitarbeiter einsetzen, um wiederum Umsätze und schließlich Gewinne zu erzielen. Eine Schieflage droht, wenn die Produktion stillsteht und Ihre Kosten weiterhin fällig werden, die Umsätze und Gewinne aber ausbleiben.
Die Ertragsausfallversicherung, die zum Bereich der Betriebsunterbrechungsversicherung zählt, schützt Sie vor den finanziellen Folgen eines erzwungenen Betriebsstillstandes. Zu diesem kann es kommen, weil eine für die Produktionskette unverzichtbare Maschine ausgefallen ist oder extreme Witterung die Produktion stilllegt. In dieser Zeit laufen Ihre Fixkosten weiter, Umsätze entfallen aufgrund der ausbleibenden Produktion völlig – die Ertragsausfallversicherung wird aktiv und sichert Ihren Betrieb ab.
Die Vorteile einer Ertragsausfallversicherung
- Umsatzausfälle und finanzielle Schieflagen effizient vermeiden
- Übernahme der laufenden Fixkosten, darunter Gehälter/Löhne und Mieten
- Auszahlung des in der Ausfallzeit eigentlich realisierbaren Gewinns
- Erhalt der Liquidität und keine Notwendigkeit einer Kreditaufnahme
Die Kosten einer Ertragsausfallversicherung
Die Kosten für eine Ertragsausfallversicherung orientieren sich vor allem an Umsätzen, Fixkosten und dem individuellen Betriebsrisiko. Eine pauschale Antwort über die Höhe der Kosten ist daher nicht möglich.
- Die Kosteneinflussfaktoren
-- Versicherungssumme
-- Selbstbeteiligung
-- Risikoprofil des Unternehmens
-- Versicherte Gefahren
-- Haftzeit
- Die Deckungssumme
Die Versicherungs- bzw. Deckungssumme ist der Schlüsselfaktor bei der Prämienbildung. Die Versicherungssumme deckt letztlich alle anfallenden Kosten und Ausfälle – sie muss also hoch genug bemessen sein, um entgangene Gewinne auszugleichen, simultan aber alle laufenden Fixkosten decken. Deshalb korreliert die Versicherungssumme stark mit Größe, Aufbau und Betriebsergebnis Ihres Unternehmens.
Als Orientierung können Sie folgende Formel anwenden:
Jahresnettoumsatz - Nettowareneinsatz = Versicherungssumme
- Die Haftzeit, die Karenzzeit
Die Haftzeit ist der Zeitraum, in dem der Versicherer seine Leistungen erbringt – also der Zeitraum, in denen Sie Zahlungen erhalten. Das Gegenteil davon ist die Karenzzeit. Das ist der Zeitraum zwischen Produktionsstillstand und dem Eingreifen des Versicherers.
Sie können sich an folgender Faustregel orientieren: Je länger die Haftzeit bemessen, desto höher die Prämien. Mit steigender Karenzzeit hingegen verringern sich die zu zahlenden Prämien. Außerdem können Sie Ihre Prämien mit jährlicher Zahlungsweise, einem höheren Selbstbehalt und einer längeren Vertragslaufzeit der Police reduzieren.
Die Leistungen einer Ertragsausfallversicherung
Im Prinzip deckt die Ertragsausfallversicherung die verlorenen Gewinne bei Betriebsunterbrechung und übernimmt laufende Kosten wie beispielsweise Miete und Gehälter.
Bei welchen Gefahren und Risiken leistet die Versicherung?
Die Ertragsausfallversicherung springt ein, wenn der Betrieb durch beispielsweise folgende Ursachen zum Stillstand kommt:
- Leitungswasser
- Feuer und Brand
- Hagel und Sturm
- Blitz
- Elementarschäden
- Einbruchdiebstahl
- Vandalismus
- Maschinen- und Geräteausfall
- Material- und Konstruktionsfehler
- Bedienungsfehler und Ungeschicklichkeit
- Unterbrochene oder gestörte Versorgung mit Wasser, Strom und Gas
Leistungen individuell wählbar
Es ist möglich, einzelne Versicherungsbausteine in den Vertrag aufzunehmen oder zu entfernen. Maschinenbedingte Ausfälle wären für einen Dienstleister, der kaum Maschinen einsetzt oder sie schnell ersetzen kann, weniger wichtig und könnten daher prämienmindernd aus dem Vertrag genommen werden. Im Gegenzug ist dieser mitunter einem erhöhten Witterungsrisiko ausgesetzt. Achten Sie bei Vertragsabschluss darauf, dass auch genau die Gefahren versichert sind, die für Ihren Betrieb wichtig sind.
Was zahlt die Versicherung?
Im Falle einer Betriebsunterbrechung durch die o.g. Gefahren bzw. jene Gefahren, die im Versicherungsvertrag festgehalten sind, zahlt die Versicherung konkret folgende Kostenpunkte bis zur Höhe der vereinbarten Versicherungssumme während der vereinbarten Haftzeit:
- Übernahme der laufenden Betriebskosten
- Zahlungen des Ersatzes für entgangene Gewinne
- Steuern und Versicherungsbeiträge
- Übernahme der Schadensminderungskosten
- Kostenübernahme des Sachverständigenverfahrens
- Kostenübernahme für Werbemaßnahmen für den Kundenerhalt
- Ggf. Übernahme von neu hinzukommenden Betriebsgrundstücken
Wann zahlt die Versicherung nicht?
Beachten Sie, dass die Ertragsausfallversicherung alle entgangenen Erträge (Gewinne) und laufenden Fixkosten während der Haftzeit erstattet. Die Police deckt aber nicht möglicherweise anfallende Reparaturen. Resultierte der Produktionsstillstand aus einer ausgefallenen oder beschädigten Betriebseinrichtung, müssen Sie die Reparatur selbst zahlen. Eine Absicherung gegen einen solchen Fall bietet die Geschäftsinhaberversicherung.